Die Fédération Equestre Internationale (FEI) hat auf ihrer Generalversammlung im November das Verbot des Abrasierens der Tasthaare bei Pferden verboten.
Diese neue Regel wurde einstimmig für alle Pferde für alle Disziplinen auf FEI-Turnieren beschlossen. Zuwiderhandlungen sind mit Disqualifikation zu bestrafen.
Die einstimmig beschlossene Formulierung besagt, dass Pferde auf FEI Events nicht starten dürfen, wenn ihre Tasthaare abgeschnitten, abrasiert oder sonstwie entfernt wurden. Eine Ausnahme machen einzelne Tasthaare, die vom Tierarzt entfernt wurden, wenn sie dem Pferd Schmerzen oder Unwohlsein verursachten. Das gilt für alle FEI-Turniere, egal von welcher Nation sie ausgerichtet werden. Zuvor hatten schon Deutschland (1998), die Schweiz (2014) und Frankreich (2019) das Entfernen der Tasthaare aus Tierschutzgründen verboten.
Der Paint Horse Club Germany (PHCG) war lange Jahre die einzige Vereinigung, die gegen das Entfernen der Tasthaare vorgegangen war – und wurde deshalb belächelt und z.T. auch beschimpft. Der PHCG hatte nicht die Autorität, rasierten Pferden eine Teilnahme legal zu verbieten, sondern übte entsprechenden Druck aus, indem keine der PHCG-Sachpreise und -Geldpreise und Titel an Pferde mit manipulierten Tasthaaren und/oder ausrasierten Ohren vergeben wurden.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hatte auch bei der FEI ein Verbot des Ausrasierens der Ohren („deep clipping“) erwirken wollen (bei FN-Events ebenfalls illegal), was aber unverständlicherweise vom FEI-Veterinärkomitee abgeblockt wurde.
Pferde haben ihre Tasthaare vor allem, um zu fühlen, wie nah sie einem Objekt sind, besonders dann, wenn sie so nah vor ihrer Nase sind, dass sie diese nicht sehen können, weil ihre Augen mehr seitlich am Kopf angebracht sind. Die Haare in den Ohren schützen vor dem Eindringen von Schmutz und Insekten.